Urlaubsidee Donauradweg

Diesen Sommer geht es vermutlich über einen Teil des Donauradweges von Passau nach Wien (folgende Infos kommen von der Seite OUTDOORACTIV):

Strecke: 335,6 km
Aufstieg: 583 m
Abstieg: 702 m
Dauer: 20:10 h
Niedrigster Punkt: 159 m
Höchster Punkt: 336 m

Die Tour

Auf unserem Donau-Radweg geht es in acht Tagen von der Dreiflüssestadt Passau in die österreichische Hauptstadt Wien mit seinem Märchenflair, für die wir uns einen Extratag Zeit nehmen sollten. Auf dem Weg erwarten uns jede Menge kultureller und geologischer Highlights.

Der Donau-Radweg ist einer der beliebtesten Radtouren in Europa und zählt zu den absoluten „Klassikern“ – immerhin ist die Donau nach der Wolga der zweitlängste Strom Europas. Sie entspringt im schwäbischen Donaueschingen und mündet nach 2860 km später im Schwarzen Meer, dabei durchquert sie Zentral- und Südeuropa.
Diese Tour beschreibt die Strecke von Passau nach Wien. Historische Orte, eine sehr abwechslungsreiche Landschaft und Highlights wie die Schlögener Donauschlinge, das Benediktinerstift Melk und große Teile der Wachau werden wir während unserer Fahrt passieren. Die Etappen sind so eingeteilt, dass uns für all die Sehenswürdigkeiten genügend Zeit bleibt. Schließlich erreichen wir Wien und somit den kulturellen Höhepunkt dieser Tour.
Der Donau-Radweg ist in der Regel gut ausgeschildert und die Wege sind angenehm zu fahren, da sie größtenteils flach und gut ausgebaut sind.

Etappe 1 und 2: von Passau nach Linz

Unsere Tour beginnt im schönen Passau, der Dreiflüssestadt. Es lohnt sich, die Stadt ausgiebig zu erkunden, bevor wir aufs Rad steigen. Allein der Dom mit seiner riesigen Orgel ist einen Besuch wert. Während unserer Tour radeln wir größtenteils sehr nah am Ufer entlang und wechseln dabei hin und wieder über eine Brücke oder mit einer Fähre die Uferseite. Passieren wir Oberzell auf der gegenüberliegenden Donauseite, können wir uns überlegen, ob wir für einen Altstadtbesuch mit der Fähre übersetzen. Ansonsten radeln wir weiter am Ufer entlang. Für das Donaukraftwerk Jochenstein, an dem wir die Donau erneut queren, lassen wir uns einige Minuten Zeit. Schon von weitem sehen wir die riesige Staumauer. Die fünf Turbinen im Kraftwerkshaus, die man durch das Fenster gut sehen kann, erzeugen durch die Wasserkraft so viel elektrische Energie, dass eine Stadt wie Passau gut versorgt werden kann. Weiter geht es entlang der Donau, bis wir das Naturspektakel „Schlögener Donauschlinge“ erreichen. Der Fluss windet sich hier besonders eng, dabei hat sich die Donau tief in das Gebirge eingeschnitten. Das Tal neben dem Fluss bietet gerade noch genug Platz für einen Radweg. Das Erstaunliche dabei ist, dass die Donau hier gleich zwei Mal hintereinander direkt in die Gegenrichtung fließt, was wir besonders gut von der Ruine Haichenbach, die auch als „Kerschbaumer Schlössl“ bekannt ist, beobachten können. Am Kraftwerk Ottensheim wird die Donau immer breiter und ruhiger. Hier erleben wir erneut das Treiben der Turbinen und das Auf- und Absenken des Wasserspiegels für die vorbei fahrenden Schiffe. Linz, das Ziel unserer zweiten Etappe, bietet zahlreiche Sehenswürdigkeiten. Die Hauptstadt des Bundeslandes Oberösterreichs trägt 2009 zusammen mit der litauischen Hauptstadt Vilnius den Titel „Europäische Kulturhauptstadt“. Für die Erkundung der Stadt sollten wir einige Zeit einplanen, um das Alte Rathaus, das Mozarthaus, die Dreifaltigkeitssäule, das Linzer Schloss, das Waaghaus oder das Museum „Ars Electronica Center“ zu besichtigen.

Etappe 3: von Linz nach Mitterkirchen

Am dritten Tag geht es von Linz aus los. Wir fahren hinter der Stadt zuerst durch die Pleschinger Au, dem absoluten Freizeitsport-Paradies der Linzer. Hier wird geradelt, gejoggt, geschlendert, man trifft auf Inlineskater und Volleyballspieler und sieht die Rauchschwaden der Familiengrills. Zum Ort Steyregg, der wenig später links von uns liegt, können wir einen Schlenker einbauen und dem Alten Schloss und dem Heimatmuseum einen Besuch abstatten.
Im Anschluss passieren wir die KZ-Gedenkstätte Mauthausen, die wir besichtigen können. Hier wurden zwischen 1938 und 1945 über 20.000 Menschen inhaftiert, mehr als die Hälfte haben dort ihr Leben gelassen. Mit einer Führung oder im Alleingang kommt man durch die noch erhaltenen Bauten und Anlagen, zum Todesstieg und dem Steinbruch Wiener Graben.
An unserem dritten Etappenziel in Mitterkirchen können wir den Tag mit einem Besuch im Urgeschichtlichen Freilichtmuseum beenden. Hier sehen wir zahlreiche Originalfunde aus der Hallstattzeit (ca. 800 – 475 v. Chr.) und können uns in einem rekonstruierten Steinzeitdorf ein gutes Bild davon machen, wie die Menschen in dieser frühzeitlichen Epoche gelebt und gearbeitet haben.

Etappe 4: von Mitterkirchen nach Ybbs

Zunächst geht es durch schöne Obstanbaugebiete. In Eichendorf lassen sich überall die Spuren des verheerenden Hochwassers von 2002 erkennen: Viele Häuser sind in der unteren Hälfte braun eingefärbt, da sie bis zum ersten Stock unter Wasser standen – und das, obwohl die Donau hier etwa drei Kilometer entfernt ist. Weiter geht es durch die Mitterhaufen und Hollerauer Auen, die als Schwemmgebiete immer wieder unter Wasser stehen. In Dornach gibt es einen schönen See, an dem wir eine Badepause einlegen können, bevor wir nach Grein weiterfahren. Dort erwartet uns das Historische Stadttheater. Es wurde 1791 errichtet und ist das älteste Theater Österreichs. Während einer Führung werden uns Kuriositäten wie die versperrte Sitze gezeigt, die nur für die damals privilegierten Theaterbesucher geöffnet wurden.
Auf der gegenüberliegenden Donauseite führt der Weg weiter in Richtung Ybbs mit seiner hübschen Altstadt. Zudem gibt es dort ein nettes Fahrradmuseum, das bereits an der Promenade durch ein großes Fahrraddenkmal angekündigt wird. Mit 70 Fahrrad-„Oldtimern“ werden 200 Jahre Fahrradgeschichte ausgestellt.

Etappe 5: von Ybbs nach Spitz

Diese Etappe führt uns durch eine besonders schöne Flusslandschaft bis nach Melk. Hier treffen wir auf das Benediktinerstift Melk, dessen Westfassade vor allem am Spätnachmittag in einem sehr warmen Licht erstrahlt und ein wunderbares Fotomotiv ist. Das erhabene Gebäude besitzt eine über 1000 Jahre alte Geschichte und jede Menge kostbarer Relikte, prunkvolle Marmorsäle, glänzende Fassaden und vieles mehr, das man während eines Besuchs besichtigten kann. Melk war eines der wichtigsten kulturellen und geistigen Zentren Österreichs und im 15. Jh. Auslöser der Melker Reform, einer der bedeutendsten mittelalterlichen Reformen.
Weiter geht es durch eine der ältesten Kulturlandschaften Österreichs, der Wachau. Der Donaustrich zwischen Melk und Krems wurde nicht umsonst von der UNESCO zum Welterbe erklärt.
In den Gaststätten und Restaurants entlang des Weges ist nicht zu übersehen, dass die Gegend von einer bestimmten Frucht geprägt wird, die überall auf den Speisekarten zu finden ist: die Marille. Als Kompott, zu Knödeln oder Sorbet verarbeitet oder als Marmelade – die einheimischen Köche haben sich so einiges einfallen lassen, um die süße Frucht zu jeder Tageszeit auf den Tisch zu stellen.

Etappe 6: von Spitz nach Traismauer (38 km)

Spitz ist das Zentrum der Wachau und der Weg bis nach Krems ist besonders schön. Er führt uns durch Wösendorf, Joching und Weißenkirchen, die mit St. Michael die größten Weinanbaugebiete der Region darstellen. Bevor wir Dürnstein erreichen, können wir bereits die auf dem Fels thronende Ruine und den Stifter Dürnstein mit seinem leuchtend blauen Dach erkennen. Weiter geht es über Unterloiben und Stein. Zwischen hier und Krems kommen wir an der bekannten Kunstmeile vorbei: dort lohnt sich ein Besuch der Kunsthalle und des Karrikaturmuseums, zudem ist die ehemalige Dominikanerkirche nicht weit entfernt, in der viele Kunstschätze besichtigt werden können.
In Traismauern sollten wir uns Zeit für eine Stadtbesichtigung nehmen, immerhin ist sie Dank der Römer eine der ältesten Städte Österreichs. Dabei passieren wir u. a. den Römer-Turm aus dem 2. Jh., das Schloss Traismauer, die Pfarrkirche St. Rupert, das alte Rathaus, den römischen Hufeisenturm und das Heimatmuseum.

Etappe 7: von Traismauer nach Tulln (31 km)

Zwischen unseren beiden Etappenorten Traismauer und Tulln öffnet sich das Donautal zu einer weiten Ebene und das Wasser scheint hier besonders langsam zu fließen. Wer Lust hat, das Donaukraftwerk Altenwörth zwischen Traismauer und Zwentendorf zu besuchen, folgt der Wegmarkierung. In Tulln selbst kann man einiges an Kultur mitnehmen: Im Sommer finden auf der Donaubühne stimmungsvolle Konzerte statt und im Klostergebäude der Minoritenkirche befinden sich die Tullner Museen, wie z.B. „Stadt und Umland“ und „Tulln unter der Erde“, sowie das Österreichische Zuckermuseum.

Etappe 8: von Tulln nach Wien (38 km)

Von Tulln aus geht es zum finalen Ziel unserer Radtour: nach Wien. Am Tuller Hafen sind die auf Pfählen errichteten Wohnhäuser interessant, die auf diese Weise vor einem möglichen Hochwasser gewappnet sind. Später können wir einen Abstecher zum Kraftwerk Greifenstein machen, das viel von internationalen Schiffen passiert wird: Von Rotterdam bis zum Schwarzen Meer ist man gut einen Monat lang unterwegs. Klosterneuburg ist vom mittelalterlichen Stift geprägt, das nur mit einer Führung besichtigt werden kann.
Je näher Wien rückt, desto schmaler wird unser Radweg und desto mehr Verkehr kommt auf uns zu. Wir fahren am Ufer entlang und gelangen über die Ringstraße in die Altstadt. Die Ringstraße wurde als Prachtstraße Wiens anstelle der alten Stadtmauer errichtet und hält für uns durchgängig Fahrradwege bereit. Die wichtigsten Sehenswürdigkeiten in Wien kann man übrigens bequem mit dem Fahrrad erreichen, dazu sollte man sich jedoch mindestens einen Extratag Zeit nehmen.
Um einen Eindruck zu erhalten, was uns alles in Wien erwartet, hier eine “kleine” Auflistung: das Burgtheater; die Hofburg, von der aus über 700 Jahre lang die Habsburger-Monarachie regierte; das größte Ausstellungshaus Wiens: die Albertina; das Kunsthistorische Museum; die Wiener Staatsoper mit mehr als 60 Opern und Balettwerken an 300 Tagen im Jahr; das Kunsthaus Wien mit einer Werkschau des Malers Hundertwasser; das Hundertwasser-Haus; das Wiener Vergnügungsviertel „Prater“ und natürlich das „Sissi-Schloss“ Schönbrunn, Wiens beliebteste Sehenswürdigkeit.

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